23. Mai 2020
Jessy
Corona hat den internationalen Reisemarkt in die Knie gezwungen. Und auch wenn die ersten europäischen Destinationen ihre Grenzen wieder öffnen und die Möglichkeit des Urlaubs vor Ort proklamieren, Reisewarnungen und Hygienevorgaben diskutiert werden – klar ist: Innerdeutscher Tourismus wird in diesem Jahr wohl die Oberhand haben. Pünktlich zu Pfingsten öffnen, sowohl in Bayern, als auch in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachen, die Hotels wieder ihre Pforten. Aber sogar die Sommerferien sind noch in Diskussion: Kann man Urlaube wirklich schon fest planen oder buchen? Vorerst gilt für viele Endverbraucher abwarten und flexibel bleiben – und damit auch für Hoteliers, Reiseanbieter und Reisebüros.
Noch sind die Strandkörbe an den beliebten Badeorten an Nord- und Ostsee menschenleer. Klar ist, die Anzahl der Körbe wird deutlich reduziert, Abständen müssen eingehalten werden und es ist ratsam eine Onlinereservierung vorzunehmen. Doch wie sicher können sich Urlauber bezüglich solcher Buchungen sein? Aus der Politik hören wir gespaltene Meinungen: Auf der einen Seite sieht der Politiker, Mediziner und Gesundheitswissenschaftler Karl Lauterbach (SPD) keinen Sommerurlaub an den deutschen Küsten. Wolfgang Schäuble (CDU) geht sogar so weit, die Sommerferien verkürzen zu wollen, um wichtigen Lernstoff nachzuholen. Dies wurde jedoch von anderen Bildungspolitikern und -Experten abgelehnt. „Urlaub sei vor allem in einem „Stress-Jahr“ enorm wichtig für die Menschen“ so SPD-Vizechef Kevin Kühnert. Auf der anderen Seite steht Markus Söder und macht der Tourismusbranche Hoffnung, indem er sagt, dass womöglich ein sehr erfolgreicher Sommer voller innerdeutscher Tourismus bevorstehe. Die Medaille hat ebenfalls zwei Seiten: Natürlich spülen nationale Reisen Geld in die Kassen, aber sind die regionalen Ziele überhaupt auf den Ansturm vorbereitet? Können so viele Reisende beherbergt und versorgt werden – und das unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen und Hygieneregeln? Denn das ist nicht nur Arbeit und Organisation, sondern auch Kostenfaktor. Schon jetzt schnellen die Preise für Dienstleistungen in die Höhe: Mancherorts nehmen Restaurants Hygienepauschalen, Frisöse und andere Dienstleister ziehen die Preise an, um auszugleichen, dass sie zum einen viel weniger Kunden bedienen können, zum anderen aber ähnlich bis genauso viel Personal benötigen, um die Auflagen einzuhalten. Auch Ferienwohnungen werden zum Teil deutlich teurer – sei es nur, weil gewiss ist, dass die Destinationen ausgebucht sein werden. Auch wenn Buffet- sowie Spa-Angebote zu Teilen gar nicht angeboten werden können und trotz etwaiger Einschränkungen, wird es voraussichtlich nicht zu Preisnachlässen kommen.
Corona hat den internationalen Reisemarkt in die Knie gezwungen. Und auch wenn die ersten europäischen Destinationen ihre Grenzen wieder öffnen und die Möglichkeit des Urlaubs vor Ort proklamieren, Reisewarnungen und Hygienevorgaben diskutiert werden – klar ist: Innerdeutscher Tourismus wird in diesem Jahr wohl die Oberhand haben. Pünktlich zu Pfingsten öffnen, sowohl in Bayern, als auch in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachen, die Hotels wieder ihre Pforten. Aber sogar die Sommerferien sind noch in Diskussion: Kann man Urlaube wirklich schon fest planen oder buchen? Vorerst gilt für viele Endverbraucher abwarten und flexibel bleiben – und damit auch für Hoteliers, Reiseanbieter und Reisebüros.
Noch sind die Strandkörbe an den beliebten Badeorten an Nord- und Ostsee menschenleer. Klar ist, die Anzahl der Körbe wird deutlich reduziert, Abständen müssen eingehalten werden und es ist ratsam eine Onlinereservierung vorzunehmen. Doch wie sicher können sich Urlauber bezüglich solcher Buchungen sein? Aus der Politik hören wir gespaltene Meinungen: Auf der einen Seite sieht der Politiker, Mediziner und Gesundheitswissenschaftler Karl Lauterbach (SPD) keinen Sommerurlaub an den deutschen Küsten. Wolfgang Schäuble (CDU) geht sogar so weit, die Sommerferien verkürzen zu wollen, um wichtigen Lernstoff nachzuholen. Dies wurde jedoch von anderen Bildungspolitikern und -Experten abgelehnt. „Urlaub sei vor allem in einem „Stress-Jahr“ enorm wichtig für die Menschen“ so SPD-Vizechef Kevin Kühnert. Auf der anderen Seite steht Markus Söder und macht der Tourismusbranche Hoffnung, indem er sagt, dass womöglich ein sehr erfolgreicher Sommer voller innerdeutscher Tourismus bevorstehe. Die Medaille hat ebenfalls zwei Seiten: Natürlich spülen nationale Reisen Geld in die Kassen, aber sind die regionalen Ziele überhaupt auf den Ansturm vorbereitet? Können so viele Reisende beherbergt und versorgt werden – und das unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen und Hygieneregeln? Denn das ist nicht nur Arbeit und Organisation, sondern auch Kostenfaktor. Schon jetzt schnellen die Preise für Dienstleistungen in die Höhe: Mancherorts nehmen Restaurants Hygienepauschalen, Frisöse und andere Dienstleister ziehen die Preise an, um auszugleichen, dass sie zum einen viel weniger Kunden bedienen können, zum anderen aber ähnlich bis genauso viel Personal benötigen, um die Auflagen einzuhalten. Auch Ferienwohnungen werden zum Teil deutlich teurer – sei es nur, weil gewiss ist, dass die Destinationen ausgebucht sein werden. Auch wenn Buffet- sowie Spa-Angebote zu Teilen gar nicht angeboten werden können und trotz etwaiger Einschränkungen, wird es voraussichtlich nicht zu Preisnachlässen kommen.
Wann und wie das Reisen im Jahr 2020 zu Zeiten der Krise genau aussehen wird, weiß jedoch bisher niemand. Das Kompetenzzentrum für Tourismus des Bundes hat einen Leidfaden zur Orientierung für die Tourismuswirtschaft entwickelt. In diesem haben Experten wie üblich mehrere Szenarien zu Ende gedacht, um für jeden Ausgang gewappnet zu sein – ein optimistisches, ein pessimistisches und ein realistisches Szenario. In dem sogenannten Recovery-Check geht die vollständige Erholung für nationale Reisen für Juni 2021 hervor. Für internationale Reisen vermutet man, dass der Vergleich zum Vorjahreswert sogar erst Ende 2023 wieder aufgeholt werden kann. Erste Lockerungen im Binnentourismus (Stand 19.05.2020) werden für Juni 2020 geplant, eine langsame Wiederbelebung ab September.
Gesetzter Fakt ist, dass innerdeutscher Tourismus bald wieder möglich sein wird. Ob dieser mit einem Aufschwung für die nationalen Reiseanbieter einhergeht und Urlauber zum Beispiel auch für innerdeutsche Reisen auf die Hilfe von Reisebüros zurückgreifen? Es bleibt abzuwarten. Im Sektor der Reisebüros und -agenturen ist man skeptisch. Das eine Lager ist sich sicher, dass viele Urlauber solche Reisen einfach direkt oder online buchen und blickt eher pessimistisch in die Zukunft. Die andere Seite hofft auf ihre bestehenden Kunden und solche, die mit Urlaub innerhalb der BRD vielleicht noch keine einschlägige Erfahrung hat und bewirbt proaktiv, dass auch innerdeutsche Reiseziele und Urlaube bei ihnen gebucht werden können. Ob das wahrgenommen wird? Für die Büros und Agenturen will man es hoffen.
Aber auch eine Krise bringt positives mit sich – und wenn es nur der Moment des Innehaltens und damit der Beginn eines möglichen Umdenkens ist. Alte Verhaltensmuster werfen überdacht oder aber man wird schlichtweg gezwungen, seinen Habitus zu ändern. Das ist vor allem für die Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel ein Glücksmoment. Innerdeutscher Tourismus ist eine optimale Lösung den eigenen Co2-Fußabdruck zu verkleinern, das Budget beispielsweise in nachhaltige Unterkünfte zu investieren und auf die Bahn oder das Auto zurückzugreifen, anstatt sich mehrere Stunden ins Flugzeug zu setzen, um sein Ziel zu erreichen. Auf eine Flugreise im Jahr zu 2020 verzichten? Hätte man diese Frage vor einem halben Jahr gestellt, wäre es für viele Reisende sicher „undenkbar“ gewesen. Doch in Zeiten einer Pandemie, in der alle gemeinsam verzichten müssen, ist man gezwungen anders zu denken – und vor allem zu handeln.
Wann und wie das Reisen im Jahr 2020 zu Zeiten der Krise genau aussehen wird, weiß jedoch bisher niemand. Das Kompetenzzentrum für Tourismus des Bundes hat einen Leidfaden zur Orientierung für die Tourismuswirtschaft entwickelt. In diesem haben Experten wie üblich mehrere Szenarien zu Ende gedacht, um für jeden Ausgang gewappnet zu sein – ein optimistisches, ein pessimistisches und ein realistisches Szenario. In dem sogenannten Recovery-Check geht die vollständige Erholung für nationale Reisen für Juni 2021 hervor. Für internationale Reisen vermutet man, dass der Vergleich zum Vorjahreswert sogar erst Ende 2023 wieder aufgeholt werden kann. Erste Lockerungen im Binnentourismus (Stand 19.05.2020) werden für Juni 2020 geplant, eine langsame Wiederbelebung ab September.
Gesetzter Fakt ist, dass innerdeutscher Tourismus bald wieder möglich sein wird. Ob dieser mit einem Aufschwung für die nationalen Reiseanbieter einhergeht und Urlauber zum Beispiel auch für innerdeutsche Reisen auf die Hilfe von Reisebüros zurückgreifen? Es bleibt abzuwarten. Im Sektor der Reisebüros und -agenturen ist man skeptisch. Das eine Lager ist sich sicher, dass viele Urlauber solche Reisen einfach direkt oder online buchen und blickt eher pessimistisch in die Zukunft. Die andere Seite hofft auf ihre bestehenden Kunden und solche, die mit Urlaub innerhalb der BRD vielleicht noch keine einschlägige Erfahrung hat und bewirbt proaktiv, dass auch innerdeutsche Reiseziele und Urlaube bei ihnen gebucht werden können. Ob das wahrgenommen wird? Für die Büros und Agenturen will man es hoffen.
Aber auch eine Krise bringt positives mit sich – und wenn es nur der Moment des Innehaltens und damit der Beginn eines möglichen Umdenkens ist. Alte Verhaltensmuster werfen überdacht oder aber man wird schlichtweg gezwungen, seinen Habitus zu ändern. Das ist vor allem für die Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel ein Glücksmoment. Innerdeutscher Tourismus ist eine optimale Lösung den eigenen Co2-Fußabdruck zu verkleinern, das Budget beispielsweise in nachhaltige Unterkünfte zu investieren und auf die Bahn oder das Auto zurückzugreifen, anstatt sich mehrere Stunden ins Flugzeug zu setzen, um sein Ziel zu erreichen. Auf eine Flugreise im Jahr zu 2020 verzichten? Hätte man diese Frage vor einem halben Jahr gestellt, wäre es für viele Reisende sicher „undenkbar“ gewesen. Doch in Zeiten einer Pandemie, in der alle gemeinsam verzichten müssen, ist man gezwungen anders zu denken – und vor allem zu handeln.
Dabei ist gerade Deutschland ist mit seiner facettenreichen Landschaft ein sehr individuelles und vor allem vielseitiges Reiseziel. Ganz gleich ob auf den Insel Rügen, Norderney oder Juist, dem Touristenmagnet Sylt oder auch am Chiemsee, im Teutoburger Wald oder an der Mecklenburger Seenplatte: Dieses Jahr werden wohl viele Deutsche das eigene Land entdecken und wer weiß, vielleicht auch den ein oder anderen neue Lieblingsort kennenlernen und damit zukünftige Reisen überdenken. So schön und idyllisch das klingt: Auch das kann Teile der Tourismusbranche in Bredouille bringen. In jeder Hinsicht ist hier ein Umdenken erforderlich – nicht nur auf Seiten der Endverbraucher, sondern vor allem auch brancheintern. Ob das Angebotsportfolio erweitert wird, neue Allianzen geschlossen werden, der Direktvertrieb mehr in den Mittelpunkt rückt oder auch die Beratung und Kundenakquise neue Formen annimmt – anders und neu denken sind die Stichwörter.
Sicher ist, der lokale Tourismus wird sich eher erholen – doch unter den strengen hygienischen Auflagen wird auch hier viel anders sein als vor Corona. Am Ende bleibt wohl die Frage offen, wie hoch die Nachfrage tatsächlich wird, wie die deutschen Anbieter und Destinationen mit dem Ansturm zurechtkommen werden – und wo der deutsche Urlauber seinen diesjährigen Urlaub bucht. Innerdeutscher Tourismus scheint vorerst in jedem Fall die einzige Lösung.
Dabei ist gerade Deutschland ist mit seiner facettenreichen Landschaft ein sehr individuelles und vor allem vielseitiges Reiseziel. Ganz gleich ob auf den Insel Rügen, Norderney oder Juist, dem Touristenmagnet Sylt oder auch am Chiemsee, im Teutoburger Wald oder an der Mecklenburger Seenplatte: Dieses Jahr werden wohl viele Deutsche das eigene Land entdecken und wer weiß, vielleicht auch den ein oder anderen neue Lieblingsort kennenlernen und damit zukünftige Reisen überdenken. So schön und idyllisch das klingt: Auch das kann Teile der Tourismusbranche in Bredouille bringen. In jeder Hinsicht ist hier ein Umdenken erforderlich – nicht nur auf Seiten der Endverbraucher, sondern vor allem auch brancheintern. Ob das Angebotsportfolio erweitert wird, neue Allianzen geschlossen werden, der Direktvertrieb mehr in den Mittelpunkt rückt oder auch die Beratung und Kundenakquise neue Formen annimmt – anders und neu denken sind die Stichwörter.
Sicher ist, der lokale Tourismus wird sich eher erholen – doch unter den strengen hygienischen Auflagen wird auch hier viel anders sein als vor Corona. Am Ende bleibt wohl die Frage offen, wie hoch die Nachfrage tatsächlich wird, wie die deutschen Anbieter und Destinationen mit dem Ansturm zurechtkommen werden – und wo der deutsche Urlauber seinen diesjährigen Urlaub bucht. Innerdeutscher Tourismus scheint vorerst in jedem Fall die einzige Lösung.
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