Wie Corona unsere Branche verändern kann – es ist Zeit uns neu zu positionieren

4. Januar 2021

Elisa

Dass die Lage in der Touristik mehr als angespannt ist, kann wohl keiner mehr leugnen. Aber was ist, wenn wir aus dieser Krise lernen können? Sollten wir die Touristik und insbesondere das „angestaubte“ Reisebüro neu aufstellen? Ja, definitiv!

Ich bin seit sieben Jahren in der Branche tätig und somit noch lange kein „alter Hase“ – so viel steht fest. Jedochkann ich mittlerweile nicht mehr zählen, wie oft ich versucht habe, Menschen meiner Generation zu erklären, wie sinnvoll ein Reisebüro ist und wie entspannt es sein kann, dort seinen Urlaub zu buchen, ohne sich vorher durch die Tücken unserer allseits beliebten Onliner zu schlagen. Dass ich für Freunde und Bekannte, nach der getätigten Online-Buchung oft genug noch den Berater spielen durfte, werden vieler meiner Reisebürokollegen sicherlich allzu gut kennen. Das Einzige was einen darüber hinwegtröstete, war sicherlich der Zeigefinger, den man heben konnte und der Hinweis darauf, das nächste Mal direkt zu mir ins Reisebüro zu kommen.

Die unangenehme Frage, die wir uns aber stellen müssen, ist, inwiefern uns Onlinebuchungsportale voraus sind und wie wir uns stark und selbstbewusst gegen eben diese positionieren können. In meinen Augen ist die traurige Wahrheit: Wir waren und sind zu langsam! Die Digitalisierung ist sicherlich in den Reisebüros angekommen, aber wie weit sind wir? Und können wir diesen Vorsprung aufholen? Ja können wir! Wir haben es endlich –  auch dank Corona – geschafft, für unsere Branche auf die Straße zu gehen. Der Moment, mit vielen meiner Kolleginnen und Kollegen für unsere Leidenschaft – unseren Beruf – öffentlich einzustehen, hat mich bewegt und stolz gemacht. Organisieren können wir uns also. Das sollten wir nutzen! Helfen wir uns doch gegenseitig in dieser Krise. Wir sollten uns austauschen, Konzepte entwickeln, Ideen sammeln. Damit möglichst viele von uns diese Krise überstehen und wir gestärkt daraus hervortreten können. Dabei sollten uns im Übrigen auch die Veranstalter unterstützen. Denn wir sind EINE Branche und ZUSAMMEN in dieser Krise. Die Anpassung vieler Provisionsmodelle ist ein guter Anfang. Lasst uns daran anknüpfen und eine Weiterentwicklung schaffen, um unser angestaubtes Image mal ordentlich aufzupolieren.

Dass die Lage in der Touristik mehr als angespannt ist, kann wohl keiner mehr leugnen. Aber was ist, wenn wir aus dieser Krise lernen können? Sollten wir die Touristik und insbesondere das „angestaubte“ Reisebüro neu aufstellen? Ja, definitiv!

Ich bin seit sieben Jahren in der Branche tätig und somit noch lange kein „alter Hase“ – so viel steht fest. Jedochkann ich mittlerweile nicht mehr zählen, wie oft ich versucht habe, Menschen meiner Generation zu erklären, wie sinnvoll ein Reisebüro ist und wie entspannt es sein kann, dort seinen Urlaub zu buchen, ohne sich vorher durch die Tücken unserer allseits beliebten Onliner zu schlagen. Dass ich für Freunde und Bekannte, nach der getätigten Online-Buchung oft genug noch den Berater spielen durfte, werden vieler meiner Reisebürokollegen sicherlich allzu gut kennen. Das Einzige was einen darüber hinwegtröstete, war sicherlich der Zeigefinger, den man heben konnte und der Hinweis darauf, das nächste Mal direkt zu mir ins Reisebüro zu kommen.

Die unangenehme Frage, die wir uns aber stellen müssen, ist, inwiefern uns Onlinebuchungsportale voraus sind und wie wir uns stark und selbstbewusst gegen eben diese positionieren können. In meinen Augen ist die traurige Wahrheit: Wir waren und sind zu langsam! Die Digitalisierung ist sicherlich in den Reisebüros angekommen, aber wie weit sind wir? Und können wir diesen Vorsprung aufholen? Ja können wir! Wir haben es endlich –  auch dank Corona – geschafft, für unsere Branche auf die Straße zu gehen. Der Moment, mit vielen meiner Kolleginnen und Kollegen für unsere Leidenschaft – unseren Beruf – öffentlich einzustehen, hat mich bewegt und stolz gemacht. Organisieren können wir uns also. Das sollten wir nutzen! Helfen wir uns doch gegenseitig in dieser Krise. Wir sollten uns austauschen, Konzepte entwickeln, Ideen sammeln. Damit möglichst viele von uns diese Krise überstehen und wir gestärkt daraus hervortreten können. Dabei sollten uns im Übrigen auch die Veranstalter unterstützen. Denn wir sind EINE Branche und ZUSAMMEN in dieser Krise. Die Anpassung vieler Provisionsmodelle ist ein guter Anfang. Lasst uns daran anknüpfen und eine Weiterentwicklung schaffen, um unser angestaubtes Image mal ordentlich aufzupolieren.

Vorstellung: Jannika Bernhardt ist seit 2013 in der Touristik tätig. Bereits mit 14 stand für sie fest, dass sie diese Branche ihr Zuhause nennen möchte. Im Jahr 2017 hat sie ihre Ausbildung zur Tourismuskauffrau abgeschlossen. Seit 2019 ist sie in der Position als Büroleitung, in einem Reisebüro bei Kassel, tätig. Auch in Ihrer Freizeit beschäftigt sie sich leidenschaftlich gerne mit verschiedenen Themen der Touristik und betitelt sich selbst als Vollblut-Touristikerin.

Vorstellung: Jannika Bernhardt ist seit 2013 in der Touristik tätig. Bereits mit 14 stand für sie fest, dass sie diese Branche ihr Zuhause nennen möchte. Im Jahr 2017 hat sie ihre Ausbildung zur Tourismuskauffrau abgeschlossen. Seit 2019 ist sie in der Position als Büroleitung, in einem Reisebüro bei Kassel, tätig. Auch in Ihrer Freizeit beschäftigt sie sich leidenschaftlich gerne mit verschiedenen Themen der Touristik und betitelt sich selbst als Vollblut-Touristikerin.

Was müssen wir also zuerst tun? Ganz ehrlich: Aufhören zu heulen!

Um Missverständnisse zu vermeiden: Die Einzelschicksale sind tragisch, die Arbeit ist momentan ein Graus und zehrt an unser aller Kräften. Auch ich habe viele Tränen aufgrund der Lage vergossen. Die Tatsache, dass niemand sagen kann wie lange die Situation anhält, bringt für viele das Fass zum Überlaufen. Ich möchte gerade auch nicht in der Haut zahlreicher Reisebüroinhaber stecken. Aber ist es nicht ein tröstender Gedanke, dass uns diese Krise, so schlimm sie auch ist, auch etwas Positives für die Zukunft bringen kann?

Wir müssen zuerst erkennen, welche Menschen in Zukunft unsere Kunden sein könnten. Was bewegt diese Menschen? Wie können wir diese von unserem Mehrwert überzeugen? Was mir dabei an dieser Stelle zuerst einfällt ist: Wir kommen um Digitalisierung, Nachhaltigkeit (im Übrigen in der gesamten touristischen Wertschöpfungskette) und die Neupositionierung des Reisebüro 2.0 nicht vorbei.

Dass wir dabei auch unsere bisherigen, teilweise liebgewonnenen Kunden, nicht außer Acht lassen dürfen steht hierbei außer Frage.

Wie schaffen wir das? Fangen wir zuerst mit dem Positiven an: Das Produkt, welches wir verkaufen wird es immer geben. Reisen ist mit Emotionen verbunden. Und wer kann Emotionen am besten vermitteln? Genau – wir als prädestinierte „Fernwehstiller“!

Veränderung kann schmerzen, sie kann anstrengend sein. Alt-Liebgewonnenes loslassen zu müssen, ist niemals ein Zuckerschlecken. Jedoch ist es absehbar und bereits ersichtlich, dass meine Generation und auch die darauf folgenden sicher nicht erst in aller Ruhe den Reisekatalog durchblättern werden, um dann im besten Fall ins nächste Reisebüro zu schlendern.

Was brauchen wir also? Aus unternehmerischer Sicht sicher auch die Unterstützung von Partnern wie der Politik und den Veranstaltern, um eine Umstellung des Sachverhalts wie im Reisebüro Geld verdient wird, sicherzustellen. Was wir nach Möglichkeiten in den Büros tun können, ist in meinen Augen Folgendes: Websites mit Buchungstools, Online-Terminvereinbarungen, What´s App-Newsletter, Zoom-Beratungsgespräche und im besten Fall die flächendeckende Bereitstellung der Live-Beratung.

Dabei muss und sollte der klassische Besuch im Reisebüro übrigens nicht aussterben. Aber die digitalen Angebote schaffen Vertrauen in den jungen Generationen. Und deutlicher denn je ist es, dass Corona reisefreudige Menschen verunsichert. Diese Unsicherheit kann kein Onliner nehmen. Wir schon! Wenn wir das mit modernen Onlineauftritten und Beratungs- und Buchungstools verknüpfen und dem Wandel selbstbewusst die Stirn bieten, wird uns das – meiner Meinung nach – weiter nach vorn bringen, ohne dass dabei die klassische Beratung/Buchung aussterben muss. Vielleicht verändert sie sich nur. Das muss nicht unser Nachteil sein. Im Gegenteil: Das macht uns wieder attraktiv. Wir sollten unsere Kompetenz, unser Fachwissen und unsere Krisenerprobtheit bereits über diese Onlineauftritte kommunizieren und nicht erst am Counter unter Beweis stellen.

Dasselbe gilt für den Aspekt „Nachhaltigkeit“. Natürlich ist der „Fridays for Future-Generation“ ein bewusster Umgang mit unseren Ressourcen wichtig. Auch das können wir für uns nutzen und nebenbei noch etwas Gutes tun. Immer mehr Hotels zertifizieren sich diesbezüglich – das ist bereits im Bistro-Portal ersichtlich. Warum bieten wir für diese Kundengruppe nicht bewusst nachhaltige Beratungsgespräche an? Zusätzlich können wir die Kompensierung von Co2-Außstößen und nachhaltige Gruppenreisen anbieten. Uns stehen viele Möglichkeiten offen. Und im allerbesten Fall sind wir hiermit schneller als mancher Onliner.

Mir ist bewusst, dass gerade in dieser Zeit nicht all diese Maßnahmen sofort umsetzbar sind. Aber jeder noch so kleine Schritt kann helfen!

Ich liebe meinen Job und ich spreche jedem Reisebüro auf dieser Welt mit seinen leidenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Liebeserklärung aus. Aber es ist an der Zeit nach vorn zu schauen und das Beste aus dieser Krise zu ziehen. Dinge zu verändern, sie zu optimieren und uns neu zu positionieren. Ich bin zuversichtlich, dass wir das gemeinsam schaffen können.

Lasst uns die Reisebüros wieder attraktiv machen und gemeinsam alles dafür tun, dass die Reisebüros der Gesellschaft nicht genommen werden.

Was müssen wir also zuerst tun? Ganz ehrlich: Aufhören zu heulen!

Um Missverständnisse zu vermeiden: Die Einzelschicksale sind tragisch, die Arbeit ist momentan ein Graus und zehrt an unser aller Kräften. Auch ich habe viele Tränen aufgrund der Lage vergossen. Die Tatsache, dass niemand sagen kann wie lange die Situation anhält, bringt für viele das Fass zum Überlaufen. Ich möchte gerade auch nicht in der Haut zahlreicher Reisebüroinhaber stecken. Aber ist es nicht ein tröstender Gedanke, dass uns diese Krise, so schlimm sie auch ist, auch etwas Positives für die Zukunft bringen kann?

Wir müssen zuerst erkennen, welche Menschen in Zukunft unsere Kunden sein könnten. Was bewegt diese Menschen? Wie können wir diese von unserem Mehrwert überzeugen? Was mir dabei an dieser Stelle zuerst einfällt ist: Wir kommen um Digitalisierung, Nachhaltigkeit (im Übrigen in der gesamten touristischen Wertschöpfungskette) und die Neupositionierung des Reisebüro 2.0 nicht vorbei.

Dass wir dabei auch unsere bisherigen, teilweise liebgewonnenen Kunden, nicht außer Acht lassen dürfen steht hierbei außer Frage.

Wie schaffen wir das? Fangen wir zuerst mit dem Positiven an: Das Produkt, welches wir verkaufen wird es immer geben. Reisen ist mit Emotionen verbunden. Und wer kann Emotionen am besten vermitteln? Genau – wir als prädestinierte „Fernwehstiller“!

Veränderung kann schmerzen, sie kann anstrengend sein. Alt-Liebgewonnenes loslassen zu müssen, ist niemals ein Zuckerschlecken. Jedoch ist es absehbar und bereits ersichtlich, dass meine Generation und auch die darauf folgenden sicher nicht erst in aller Ruhe den Reisekatalog durchblättern werden, um dann im besten Fall ins nächste Reisebüro zu schlendern.

Was brauchen wir also? Aus unternehmerischer Sicht sicher auch die Unterstützung von Partnern wie der Politik und den Veranstaltern, um eine Umstellung des Sachverhalts wie im Reisebüro Geld verdient wird, sicherzustellen. Was wir nach Möglichkeiten in den Büros tun können, ist in meinen Augen Folgendes: Websites mit Buchungstools, Online-Terminvereinbarungen, What´s App-Newsletter, Zoom-Beratungsgespräche und im besten Fall die flächendeckende Bereitstellung der Live-Beratung.

Dabei muss und sollte der klassische Besuch im Reisebüro übrigens nicht aussterben. Aber die digitalen Angebote schaffen Vertrauen in den jungen Generationen. Und deutlicher denn je ist es, dass Corona reisefreudige Menschen verunsichert. Diese Unsicherheit kann kein Onliner nehmen. Wir schon! Wenn wir das mit modernen Onlineauftritten und Beratungs- und Buchungstools verknüpfen und dem Wandel selbstbewusst die Stirn bieten, wird uns das – meiner Meinung nach – weiter nach vorn bringen, ohne dass dabei die klassische Beratung/Buchung aussterben muss. Vielleicht verändert sie sich nur. Das muss nicht unser Nachteil sein. Im Gegenteil: Das macht uns wieder attraktiv. Wir sollten unsere Kompetenz, unser Fachwissen und unsere Krisenerprobtheit bereits über diese Onlineauftritte kommunizieren und nicht erst am Counter unter Beweis stellen.

Dasselbe gilt für den Aspekt „Nachhaltigkeit“. Natürlich ist der „Fridays for Future-Generation“ ein bewusster Umgang mit unseren Ressourcen wichtig. Auch das können wir für uns nutzen und nebenbei noch etwas Gutes tun. Immer mehr Hotels zertifizieren sich diesbezüglich – das ist bereits im Bistro-Portal ersichtlich. Warum bieten wir für diese Kundengruppe nicht bewusst nachhaltige Beratungsgespräche an? Zusätzlich können wir die Kompensierung von Co2-Außstößen und nachhaltige Gruppenreisen anbieten. Uns stehen viele Möglichkeiten offen. Und im allerbesten Fall sind wir hiermit schneller als mancher Onliner.

Mir ist bewusst, dass gerade in dieser Zeit nicht all diese Maßnahmen sofort umsetzbar sind. Aber jeder noch so kleine Schritt kann helfen!

Ich liebe meinen Job und ich spreche jedem Reisebüro auf dieser Welt mit seinen leidenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Liebeserklärung aus. Aber es ist an der Zeit nach vorn zu schauen und das Beste aus dieser Krise zu ziehen. Dinge zu verändern, sie zu optimieren und uns neu zu positionieren. Ich bin zuversichtlich, dass wir das gemeinsam schaffen können.

Lasst uns die Reisebüros wieder attraktiv machen und gemeinsam alles dafür tun, dass die Reisebüros der Gesellschaft nicht genommen werden.

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