4. November 2024
Lea
Es ist 2010, eine neue App erscheint auf dem Markt und eröffnet damit eine neue Welt der digitalen Vernetzung. Instagram startete für die Öffentlichkeit unzugänglich mit Test-Postings der beiden Gründer Mike Krieger und Kevin Systrom. Die Plattform, deren Namen sich aus den Wörtern instant camera und telegram zusammensetzt, sollte zunächst auch nur das beides miteinander verknüpfen: Fotos und kurze Textnachrichten. Der anfängliche Minimalismus der App ist heute zwischen Stories, Reels und Werbung kaum noch zu erkennen: Was ist aus diesem ursprünglichen Konzept geworden?
Es ist 2010, eine neue App erscheint auf dem Markt und eröffnet damit eine neue Welt der digitalen Vernetzung. Instagram startete für die Öffentlichkeit unzugänglich mit Test-Postings der beiden Gründer Mike Krieger und Kevin Systrom. Die Plattform, deren Namen sich aus den Wörtern instant camera und telegram zusammensetzt, sollte zunächst auch nur das beides miteinander verknüpfen: Fotos und kurze Textnachrichten. Der anfängliche Minimalismus der App ist heute zwischen Stories, Reels und Werbung kaum noch zu erkennen: Was ist aus diesem ursprünglichen Konzept geworden?
Wer kennt noch die braune Polaroid?
Wie lange man selbst schon auf Instagram unterwegs ist, stellt man fest, wenn man sich noch an den Wechsel des Logos erinnert. Mit dem Verschwinden des Kamera-Icons in dezenten Braun und Beigetönen, kamen viele neue Features für die Nutzer*innen der App hinzu. Ich fand das alte Logo so schön retro und weiß noch, dass ich den Wechsel nicht so gelungen fand. Aber es kamen auch Neuerungen dazu, die auch ihren Reiz haben. Während Old Instagram mit einem detaillierten Logo auf eine einfache und reduzierte Benutzer*innenoberfläche setzte und der Feed primär statisch bildbasiert war, setzt New Instagram mit dem bunten aber reduzierten Logo auf ein wesentlich komplexeren Appaufbau. Neben dem statischen Bildposting sind Reels, Stories, DMs, die Explore-Page und auch Werbung dazu gekommen. Der Feed wird mittels eines Algorithmus individuell auf die Nutzer*innen zugeschnitten und hat damit die chronologische Anordnung der Beiträge abgelöst. Kontrolle über den Feed behalten – gar nicht mehr so einfach!
Wer kennt noch die braune Polaroid?
Wie lange man selbst schon auf Instagram unterwegs ist, stellt man fest, wenn man sich noch an den Wechsel des Logos erinnert. Mit dem Verschwinden des Kamera-Icons in dezenten Braun und Beigetönen, kamen viele neue Features für die Nutzer*innen der App hinzu. Ich fand das alte Logo so schön retro und weiß noch, dass ich den Wechsel nicht so gelungen fand. Aber es kamen auch Neuerungen dazu, die auch ihren Reiz haben. Während Old Instagram mit einem detaillierten Logo auf eine einfache und reduzierte Benutzer*innenoberfläche setzte und der Feed primär statisch bildbasiert war, setzt New Instagram mit dem bunten aber reduzierten Logo auf ein wesentlich komplexeren Appaufbau. Neben dem statischen Bildposting sind Reels, Stories, DMs, die Explore-Page und auch Werbung dazu gekommen. Der Feed wird mittels eines Algorithmus individuell auf die Nutzer*innen zugeschnitten und hat damit die chronologische Anordnung der Beiträge abgelöst. Kontrolle über den Feed behalten – gar nicht mehr so einfach!
Instagram: nur noch Algorithmus?
Die Vielfalt auf der Plattform sorgt für ein abwechslungsreiches Erleben. Die Bilder haben sich von den typischen quadratischen Kacheln mit einer kleinen Auswahl an Filtern, meistens sehr bläulich, in eine Flut vielformatiger Beiträge verwandelt: Fotos können mittlerweile auch im Hoch oder Querformat geteilt werden und Videos sind längst keine Neuheit mehr. Die Explore-Page gab es zwar auch schon in den Anfängen Instagrams, jedoch basierten die Vorschläge eher auf allgemein beliebten Beiträgen und neue Inhalte wurden eher durch gezielte Suche mittels Hashtags entdeckt. Heute ist der uns empfohlene Inhalt enorm personalisiert und sogar Werbung wird unserem Contentkonsum angepasst.
Instagram: nur noch Algorithmus?
Die Vielfalt auf der Plattform sorgt für ein abwechslungsreiches Erleben. Die Bilder haben sich von den typischen quadratischen Kacheln mit einer kleinen Auswahl an Filtern, meistens sehr bläulich, in eine Flut vielformatiger Beiträge verwandelt: Fotos können mittlerweile auch im Hoch oder Querformat geteilt werden und Videos sind längst keine Neuheit mehr. Die Explore-Page gab es zwar auch schon in den Anfängen Instagrams, jedoch basierten die Vorschläge eher auf allgemein beliebten Beiträgen und neue Inhalte wurden eher durch gezielte Suche mittels Hashtags entdeckt. Heute ist der uns empfohlene Inhalt enorm personalisiert und sogar Werbung wird unserem Contentkonsum angepasst.
Es gibt keine individuellen Features mehr.
Instagram ist nicht alleine: Snapchat, TikTok und auch ältere Plattformen wie X, früher Twitter, beeinflussen die Entwicklung der Angebote innerhalb der App. Als 2016 die Stories eingeführt wurden, hörte man aus diversen Ecken: „Das ist doch von Snapchat geklaut“. Eine ähnliche Welle schlug 2020 das neue Feature Reels – diese Ergänzung seines Angebotes soll sich Instagram bei TikTok geholt haben.
Sowohl Stories als auch Reels sorgen für eine gesteigerte Interaktion zwischen den Nutzer*innen und nehmen dem Old Instagram seinen kuratierten und reduzierten Feed. Die meisten privaten User*innen halten sich aber trotzdem an statische Beiträge oder hier und da ein Video im Feed und in der Story. Warum scheinen Reels immer noch für so viel out of the comfort zone?
Instagram ist nicht alleine: Snapchat, TikTok und auch ältere Plattformen wie X, früher Twitter, beeinflussen die Entwicklung der Angebote innerhalb der App. Als 2016 die Stories eingeführt wurden, hörte man aus diversen Ecken: „Das ist doch von Snapchat geklaut“. Eine ähnliche Welle schlug 2020 das neue Feature Reels – diese Ergänzung seines Angebotes soll sich Instagram bei TikTok geholt haben.
Sowohl Stories als auch Reels sorgen für eine gesteigerte Interaktion zwischen den Nutzer*innen und nehmen dem Old Instagram seinen kuratierten und reduzierten Feed. Die meisten privaten User*innen halten sich aber trotzdem an statische Beiträge oder hier und da ein Video im Feed und in der Story. Warum scheinen Reels immer noch für so viel out of the comfort zone?
Und ständig diese Werbung…
In den Anfängen Instagrams nutzen vor allem Privatpersonen die Plattform. Durch aufstrebende Accounts und der damit einhergehenden Reichweite einzelner begann das Influencer-Marketing, es war allerdings nicht möglich direkte Werbung in der App zu schalten. Mit dem Ausbauen der algorithmusgesteuerten Angebote wurde diese Möglichkeit immer attraktiver, was schließlich das Einführen eines Shopping-Tab bewirkte. Über diesen ist es ebenso möglich Produkte direkt zu erwerben wie über Verlinkungen in Beiträgen. Mittlerweile geht es sogar so weit, dass zeitweilig mehr Werbung und Empfehlungen im Feed auftauchen als Beiträge von Accounts denen wir folgen. Schade eigentlich – Instagram verliert dadurch ein stark an dem Aspekt der Vernetzungsmöglichkeit und die Beiträge die man auch wirklich sehen möchte. Da geht es sicherlich nicht nur mir so, oder?
Und ständig diese Werbung…
In den Anfängen Instagrams nutzen vor allem Privatpersonen die Plattform. Durch aufstrebende Accounts und der damit einhergehenden Reichweite einzelner begann das Influencer-Marketing, es war allerdings nicht möglich direkte Werbung in der App zu schalten. Mit dem Ausbauen der algorithmusgesteuerten Angebote wurde diese Möglichkeit immer attraktiver, was schließlich das Einführen eines Shopping-Tab bewirkte. Über diesen ist es ebenso möglich Produkte direkt zu erwerben wie über Verlinkungen in Beiträgen. Mittlerweile geht es sogar so weit, dass zeitweilig mehr Werbung und Empfehlungen im Feed auftauchen als Beiträge von Accounts denen wir folgen. Schade eigentlich – Instagram verliert dadurch ein stark an dem Aspekt der Vernetzungsmöglichkeit und die Beiträge die man auch wirklich sehen möchte. Da geht es sicherlich nicht nur mir so, oder?
Social Media als Einflussfaktor auf Gesellschaft und Kultur?
Old Instagram ist im Vergleich zu New Instagram deutlich weniger breit gefächert und eben einfach eine weniger weit entwickelte frühere Version. Instagram hat sich von einer Plattform mit kleiner Community und fotobasierten Beiträgen hin zu einer Plattform mit enormer Reichweite und Einfluss verändert. New Instagram bietet Raum für vielseitigen Content inhaltlich wie auch in Bezug auf das Format: Es ist ein Ort für Unterhaltung, politische Bewegung, Werbung und Nachrichten geworden. Der Fokus auf audiovisuelle Beiträge beeinflusst Social-Media-Trends und (digitale) Kulturen. Diese Veränderungen spiegeln nicht nur das wachsende Bedürfnis nach Neuem in der Gesellschaft wieder, sondern auch die Schnelllebigkeit der Sozialen Netzwerke. Da wünsche zumindest ich mir manchmal das Instagram von 2015 zurück mit dem ich gestartet bin.
Social Media als Einflussfaktor auf Gesellschaft und Kultur?
Old Instagram ist im Vergleich zu New Instagram deutlich weniger breit gefächert und eben einfach eine weniger weit entwickelte frühere Version. Instagram hat sich von einer Plattform mit kleiner Community und fotobasierten Beiträgen hin zu einer Plattform mit enormer Reichweite und Einfluss verändert. New Instagram bietet Raum für vielseitigen Content inhaltlich wie auch in Bezug auf das Format: Es ist ein Ort für Unterhaltung, politische Bewegung, Werbung und Nachrichten geworden. Der Fokus auf audiovisuelle Beiträge beeinflusst Social-Media-Trends und (digitale) Kulturen. Diese Veränderungen spiegeln nicht nur das wachsende Bedürfnis nach Neuem in der Gesellschaft wieder, sondern auch die Schnelllebigkeit der Sozialen Netzwerke. Da wünsche zumindest ich mir manchmal das Instagram von 2015 zurück mit dem ich gestartet bin.
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